• 26.03.2024 11:19

  • von Roland Hildebrandt

Letzter Porsche 917, der je in Le Mans fuhr, wird versteigert

Als letzter Porsche 917 überhaupt fuhr 917 K81 ein 24-Stunden-Rennen in Le Mans - Jetzt steht er bei RM Sotheby's zum Verkauf

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der Porsche 917 zählt ohne Frage zu den berühmtesten Rennwagen der Geschichte. Legendär sind die Hintergründe der Entwicklung des zunächst selbst von gestandenen Rennfahrern als "unfahrbar" abgestempelten Boliden, mit dem Porsche 1970 seinen ersten Gesamtsieg in Le Mans holte. Legendär wurde der 917 in Gulf-Lackierung von Steve McQueen im Film "Le Mans" von 1971.

Titel-Bild zur News: Porsche 917

1981 Porsche 917 K-81 Zoom

Eher unbekannt ist der letzte Einsatz eines 917 in Le Mans zehn Jahre später. Bei Wikipedia heißt es dazu: "Zu den letzten bekannten Sporteinsätzen eines Porsche 917 außerhalb des historischen Rennsports kam es 1981. Der Kölner Rennstall Kremer hatte über die Jahre genug Fahrzeugkomponenten gesammelt, um daraus einen vollständigen Porsche 917 aufzubauen.

Es war ein Coupé in Kurzheckausführung mit senkrechten Stabilisierungsflossen im hinteren Bereich und einem einteiligen Flügel dazwischen - ähnlich der Konstruktion, wie sie zuletzt bei den CanAm-Spydern eingesetzt worden war. Der Wagen war mit einem 4,5-Liter-Saugmotor ausgerüstet und trug die offizielle Bezeichnung Kremer-Porsche 917 K81."

Jetzt kann man K81 käuflich erwerben: RM Sotheby's freut sich, die Einlieferung des Porsche 917K Chassis 917-K81 für die kommende Auktion in Monaco bekannt zu geben, die vom 10. bis 11. Mai im Grimaldi Forum stattfindet. Dieser historische Porsche 917 K-81 aus dem Jahr 1981 ist das letzte Chassis, das mit dem Segen des Werks gebaut wurde. Er wird auf 3.500.000 - 5.000.000 Euro geschätzt.

Das Chassis 917-K81 spielte eine zentrale Rolle in einer der größten Außenseitergeschichten des Motorsports, als es 1981 nach 12-jähriger Abwesenheit die Rückkehr des 917 in die Königsklasse des Langstreckenrennsports einläutete und ein kurzes Zeitfenster vor der Einführung des Gruppe-C-Reglements im Jahr 1982 nutzte.

Der Wagen wurde von Kremer Racing mit Unterstützung des Porsche-Werks gebaut, das dem Kölner Team die Chassis-Schemata zusammen mit flach bauenden V12 vom Typ 912 zur Verfügung stellte.

Der neue Zwölfzylindermotor brach bei der Entwicklung des 917 in den späten 1960er-Jahren erstmals mit der Tradition des Boxermotors im Hause Porsche, denn es handelt sich um einen V-Motor mit einem Bankwinkel von 180 Grad. Für die Auslegung als V12 sprechen die gegenüber einem vergleichbaren Boxer geringere Baulänge und die verringerte Reibleistung aufgrund der geringeren Anzahl an Kurbelwellenhauptlagern. Unter Verwendung der Leistungsteile aus dem 3-Liter-Motor des 908 - Kolben, Zylinder, Ventile - entwickelt Hans Mezger den Zwölfzylindermotor mit 4.494 Kubikzentimetern Hubraum.

Besondere konstruktive Merkmale des neuen, mit Trockensumpfschmierung ausgestatteten Rennmotors sind das Leichtbaugehäuse aus Magnesium und der Mittelabtrieb zum Antrieb der beiden obenliegenden Nockenwellen pro Zylinderreihe über Zahnräder. Wie alle bisherigen Porsche-Motoren ist er luftgekühlt und besitzt ein liegendes Gebläse. Die Gemischaufbereitung erfolgt über eine mechanische Saugrohreinspritzung mit einer 12-Stempel-Doppelreihen-Einspritzpumpe von Bosch.

Die Motorbezeichnung Typ 912 ergibt sich aus der jüngeren Nomenklatur verschiedener Porsche-Rennfahrzeuge, bei denen die Fahrzeugbezeichnung auch die jeweilige Zylinderzahl des Motors beinhaltete - 904, 906 und 908. Das Gesamtfahrzeug und auch das Fünfganggetriebe erhalten hingegen die Typenbezeichnung 917.


Fotostrecke: Letzter Porsche 917, der je in Le Mans fuhr, wird versteigert

Doch zurück zu K81: Dank Fortschritten in der Reifentechnologie und der Aerodynamik wurde der Wagen zum modernsten 917, der je gebaut wurde. 1981 nahm er mit Bob Wollek, Xavier Lapeyre und Guy Chasseuil am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Trotz eines 9. Platzes konnte der Wagen aufgrund mangelnder Entwicklung sein volles Potenzial nicht ausschöpfen und wurde schließlich wegen einer beschädigten Ölzufuhr aus dem Rennen genommen.

Der Wagen nahm an den 1.000 Kilometern von Brands Hatch 1981 teil, wo er sich mit Bob Wollek am Steuer auf Platz 3 qualifizierte und schließlich sein wahres Tempo zeigte: Wollek übernahm zur Rennmitte die Führung, bevor er neun Runden später ausschied. Das Rennen markierte das Ende der kurzen Rennkarriere des Chassis 917-K81 und beendete die hochkarätige Geschichte eines der dominantesten und berühmtesten Modelle, die jemals im Langstreckensport eingesetzt wurden.

Dieser Wagen wird zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt wieder angeboten und bietet eine äußerst seltene Gelegenheit, einen der faszinierendsten und historisch bedeutendsten Porsche 917 zu erwerben.

Quelle: RM Sotheby's

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